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SR 1 / 2 / 3 - Zwischenrufe - Mittwoch, 9. Juni 2021

Bergfest


Wenn ich mich in der Woche immer gerade so durchquäle, wenn ich immer nur auf das Wochenende hin lebe, dann stimmt was nicht.

 

Heute ist Bergfest. Immer am Mittwoch. Die Hälfte der Woche ist geschafft. Ich weiß, dass ich auch heute wieder diesen Satz vom Bergfest zu hören kriege. Hört sich zwar ganz witzig an. Macht mich aber nachdenklich. Manchmal ärgere ich mich sogar über diesen Spruch. Warum sehne ich denn das Wochenende so herbei? Weil es das ganze Gegenteil von Alltag und Arbeit, von Schuften und Plagen ist? Irgendwie habe ich den Eindruck, ich finde in der Woche nichts zum Freuen, keinen Ausgleich. Nun gut. Es konzentriert sich einiges aufs Wochenende. Klar: ein wenig mehr Zeit zum Ausschlafen, zum Lesen, zum Ausspannen, für die Familie oder so. 

„Alles hat seine Zeit: Schönes und Schweres, Gutes und Schlechtes, Anspannung und Entspannung!“ Das lese ich in der Bibel. Geschrieben schon vor über 2000 Jahren. Gott hat alles weise geordnet, steht da. Für mich ist das ein hohes Maß an Ausgeglichenheit. Davon steht da. Und ich überlege: wenn ich mich in der Woche immer gerade so durchquäle, wenn ich immer nur auf das Wochenende hin lebe, dann stimmt doch was nicht. Wo ist dann die Ausgeglichenheit in meinem Normalen? Heute auch das Schöne zu finden – heute auch das Gute zu spüren – heute auch etwas Freude und Ausgelassenheit zu entdecken und vielleicht zuzulassen! Vielleicht heute kein Bergfest feiern, sondern das Schöne in den Alltag hineinzunehmen. Das Entspannende im Schuften des Einerlei zu entdecken. Jeden Tag ein wenig zu genießen und zu feiern. Ich glaube, wenn es mir gelingt, jeden Tag etwas Schönes zu finden und etwas Aufbauendes zu entdecken, kann ich mir das Bergfest am Mittwoch schenken!

 

Die Zwischenrufe als Podcast zum Nachhören gibt es auf dieser Seite des Saarländischen Rundfunks

 

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