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SR 1 / 2 / 3 - Zwischenrufe - Donnerstag, 11. November 2021

„Klarstellung“ zu St. Martin

„Ich feiere St. Martin und kein Lichterfest“ - Eine „Klarstellung“ – und ihre gar nicht so hellen Hintergründe.

„Ich gehe mit meinen Kindern zum St-Martins-Umzug und nicht zum 'Sonne-Mond-und-Sterne-Fest'“. Ein Post im Internet taucht  alle Jahre wieder in meiner Timeline auf, auch jetzt zu St. Martin wieder. Weil Leute ihn geliked, geteilt und verbreitet haben. Und es geht dann noch weiter: „Im Dezember freuen wir uns auf den Weihnachtsmarkt und nicht auf den Wintermarkt, und die Adventsbeleuchtung, nicht die Winterbeleuchtung, und feiern dann Weihnachten und keine Jahresendfeier.“ Überschrieben ist der Post auch noch mit „Klarstellung!“ Achtung! Achtung! Wie gesagt: zigfach geliked, geteilt – und anscheinend doch nicht wirklich drüber nachgedacht. Denn was da so für mediale Empörung sorgt, ist – alle Jahre wieder – beim näheren Hinsehen eine ziemliche Luftnummer. Wer ein bisschen recherchiert, sieht, dass der Post seit mehr als fünf Jahren immer wieder wortgleich oder ähnlich auftaucht. Geboren aus einem – vielleicht sogar bewussten - Missverständnis, als wenn es eine breite Lobby gäbe, die die christlichen Feste abschaffen wollte. Als wenn es gar andere Religionen wären, die das einforderten, und wo manche aus vermeintlicher Rücksicht und falsch verstandener Toleranz das vorauseilend aufgäben. Wo kämen wir da hin? Ist natürlich nicht so. Viel Erfundenes, Instrumentalisiertes und Unsinniges ist da im Umlauf. Übrigens: Wer Sankt Martin in „echt“ feiern will, der erinnert sich an den Heiligen Martin. Der hat seinen Mantel geteilt. Mit einem Obdachlosen. Nicht nur ein bisschen, mit „best buddies“ oder unter Seinesgleichen, sondern mit einer echten Randgruppe – und richtig spürbar für ihn selbst. Solidarität sprengt Grenzen. Auch die von engem Denken. Dann wird’s klar und hell. Und das ist ein klarer Grund zum Feiern.

 

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