Zwischenruf - Dr. Christoph Kohl:Fake News - und die Wahrheit?

Fake News haben Hochkonjunktur. Und der Präsident der USA ist darin Weltmeister. Er behauptet im Brustton der Überzeugung, was nachweislich nicht stimmt. Er biegt sich die Wirklichkeit so zurecht, wie er sie gerade für sich braucht. Er täuscht durch Unwahrheiten Erfolg vor, wo er gar keinen hat. Er macht sich künstlich groß und macht andere nieder, indem er Falschaussagen geschickt in die mediale Welt schießt – sie sind moderne, digitale Waffen.
Mit einem solch unmoralischen Verhalten steht er nicht allein. Mit Fake News muss man inzwischen auch bei anderen Politikern und vor allem in den sogenannten sozialen Netzwerken rechnen. Durch Fake News werden die Menschen bewusst irregeführt. Sie werden verwirrt und manipuliert. So wird Macht ausgeübt, um immer mehr Menschen vorzusagen und einzuhämmern, was sie denken und wie sie sich verhalten sollen. Das heimliche Ziel: Der Profit dessen, der die Fake News in die Welt schießt.
Und es funktioniert! Fake News werden normal. Die Verwirrung wird immer größer. Viele stellen gar nicht mehr die Frage, ob das wahr ist, was da behauptet wird. Und allzu viele lassen sich auch tatsächlich dadurch manipulieren; die Verursacher haben Erfolg damit. Die Folgen: Die Dialogfähigkeit in der Gesellschaft nimmt ab, die „Blasen“ nehmen zu. Und immer häufiger werden dadurch auch Menschen radikalisiert. Fake News sind eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für die gemeinsamen Grundwerte.
„Die Wahrheit wird euch frei machen“ sagt Jesus im Johannes-Evangelium (Joh 8, 32). Das stimmt: Wer sich an die Wahrheit hält, der schafft Vertrauen und hilft mit, dass Menschen gut zusammenleben können. Menschen, die verlässlich, echt und authentisch sind, die sind eine Wohltat. Am besten ist es, bei sich selbst damit anzufangen. Es lohnt sich, sich an die Wahrheit zu halten.