Zwischenruf - Marita Rings-Kleer:Gehalten werden

Klettern liegt voll im Trend!
Vielleicht der Grund dafür, warum die Sechstklässler einer Gemeinschaftsschule ihren „Wandertag“ in die Kletterhalle verlegten.
Mit zwei Bussen reisten die Kinder an und stürmten sofort in die große Halle.
Die meisten liefen in den Boulder-Raum, wo die Kletterwände nicht so hoch sind und sie beim Abspringen ganz weich auf einer dicken Matte landeten.
In der Kletterhalle selbst standen schon etliche Trainer parat, die den ganz mutigen Kindern halfen, an den 16 Meter hohen Wänden hochzuklettern.
Alle Kinder waren begeistert, - bis auf einen Jungen.
Er stand nur da und starrte auf die riesigen Kletterwände.
Als ein Trainer ihn ansprach und ihn an der Kletterwand sichern wollte, blieb der Junge wie eingefroren stehen.
Er kämpfte gegen die Tränen und die Angst in ihm und lief dann weg in den Picknick-Bereich.
Nach einer ganzen Weile kam der Besitzer der Halle auf ihn zu und fragte, ob er vielleicht einmal die Kinder-Kletter-Wand ausprobieren wolle.
Diese war nur drei Meter hoch und mit dicken bunten Haltegriffen bestückt.
Der Junge nickte und am Sicherungsseil des Trainers festgehalten, kletterte er dann die einfachen und kurzen Kletterrouten.
Als die Sportlehrerin zum Aufbruch rief, klatschten die beiden sich ab und der Trainer fragte den Jungen, ob er wiederkommen wolle.
„Vielleicht“, sagte er, „aber nur, wenn du das bist und mich hältst!“
Der Trainer antwortete:
„Ich bin immer da und werde dich auch immer halten!“
Schöner hätte es nicht in der Bibel stehen können.