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Zwischenruf - altfried g. rempe:Liebe in konzentrischen Kreisen?…

Wirkliche Liebe ist grenzenlos
Ein Kopfhörer liegt auf einem Buch, daneben steht eine Tasse mit Tee oder Kaffee
Datum:
2. Juni 2025
Von:
altfried g. rempe

„Es ist das alte christliche Konzept: Zunächst liebst du die Familie,
dann deinen Nächsten, dann deine Gemeinde…
Und erst dann sollte man sich auf den Rest der Welt konzentrieren.“
Wow – der Vizepräsident der USA predigt die christliche Liebe.
Wie viele andere bezog auch JD Vance sich dabei auf die Bibel – 
wo Jesus sagt: „Daran werden alle erkennen, 
dass ihr meine Jüngerinnen und Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“
Und tatsächlich – Liebe von innen nach außen sozusagen:
das hat Kirchenvater Augustinus eine „Ordnung der Liebe“ genannt.
„… vornehmlich für jene Sorge zu tragen, 
die einem gleichsam schon durch das Los näher verbunden sind.“ 
Diese geordnete Liebe würde sich allmählich heroisch vorarbeiten 
zu den eher fernen Nächsten.
Soll ja niemanden überfordern.
Und trotzdem – deutlich weniger „WOW“ für Mister VicePresident –
trotzdem haben der damalige Papst und der damalige Kardinal Robert Prevost
ihm widersprochen.
Papst Franziskus so: „Christliche Liebe ist keine konzentrische Ausdehnung von Interessen…“ Jesus will „…ausnahmslos für alle offene Geschwisterlichkeit“ 
Und der Kardinal: „JD Vance liegt falsch“. 
Der damalige Kardinal Prevost ist inzwischen Papst Leo der Vierzehnte.
Und Jesus selbst? 
Die ihm nachfolgen, sollen einander lieben und daran erkennbar sein.
Keine Rede von Familie zuerst und weiteren Kreisen danach.
Und wie ist es mit dem Satz „Liebe deine Nächsten wie dich selbst“? 
Hört sich doch an wie „zuerst dich – und dann die anderen“.
Fordert aber eigentlich nur heraus: Deine Liebe soll immer gleich sein – 
die zu dir selbst und die zu den anderen Menschen, nah oder fern.
Wirkliche Liebe ist eben grenzenlos – 
so grenzenlos wie Gottes Liebe für die Welt und die Menschen.

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