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Zwischenruf - Lisa Olschewski:Mariä Namen

Dass Namen eine große Bedeutung haben, zeigt das katholische Fest “Mariä Namen”.
Ein Kopfhörer liegt auf einem Buch, daneben steht eine Tasse mit Tee oder Kaffee
Datum:
12. Sept. 2025
Von:
Lisa Olschewski

Heute am 12. September feiert die katholische Kirche das Fest „Mariä Namen“, also das Fest des Namens Marias, der Mutter Jesu. 
Namen sind essenziell. Sie geben Identität und ermöglichen erst Beziehung. Bei der Begrüßung oder Verabschiedung mit dem Namen angesprochen zu werden, löst et-was in mir aus. Ich fühle mich gesehen. Es macht etwas mit mir, meinen Namen zu hören. Das Fest erinnert mich daher auch daran, dass Gott im Kleinen wirkt, im Lei-sen, im Nebensächlichen. 
Maria, ein einfaches und junges Mädchen, wird von Gott auserkoren. Sie ist keine Königin und gehört nicht zu den Mächtigen. Und dennoch wurde sie auserwählt und beim Namen gerufen. Seitdem steht ihr Name für Mut, Vertrauen und den Glauben, dass Gott im Hier und Jetzt erfahrbar ist. 
Maria hat sich ihr Leben sicher anders vorgestellt. Doch sie hat sich gerufen gefühlt, angesprochen gefühlt. Das gab ihr die Kraft, „Ja“ zu sagen. Ja zur Ungewissheit und ja zum Unperfekten. 
Das Fest Mariä Namen macht mir deutlich, was es verändert, wenn Menschen sich angesprochen und ernst genommen fühlen. In der Bibel heißt es: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Gott ruft den Menschen bei seinem Namen, er sieht, kennt und liebt den Menschen in seiner Unvollkommenheit und in seiner Ungewissheit. 
Mit Namen angesprochen zu werden, kann stärken und etwas Gutes auslösen. Und es kann dazu führen, dass ich mir Dinge zutraue, die ich vorher für unmöglich hielt.