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Zwischenruf - Luisa Maurer - auf SR3:Miteinander teilen, statt die Ellbogen auszufahren

Am Weihetag der Lateranbasilika erinnert sich Luisa Maurer an ihren letzten Besuch in dieser Kirche und was weltweite Verbundenheit in der Kirche für sie ausmacht.
Ein Kopfhörer liegt auf einem Buch, daneben steht eine Tasse mit Tee oder Kaffee
Datum:
9. Nov. 2025
Von:
Luisa Maurer

Ich stehe in einer langen Schlange aus wartenden Menschen vor einer Sicherheitskotrolle an. “Ihr müsst nur die Ellbogen auspacken, dann geht es schneller” - höre ich eine junge Frau ihrer Gruppe zurufen. Ich bin sichtlich genervt.
Diese Situation spielt sich nicht vor einer Konzerthalle oder beim Auftritt einer berühmten Person ab. Sondern wir stehen vor der Lateranbasilika in Rom.
Ich bin unterwegs mit einer Gruppe 70 Italienerinnen und Italiener aus Fresagrandinaria. Das ist die Partnergemeinde des saarländischen Püttlingen. Mit dabei sind auch 5 meiner Freundinnen aus dem Saarland. "Vuoi mangiare qualcosa?” fragt mich eine der Italienerinnen. Ob ich etwas essen möchte. Von ihr erlebe ich alles andere als eine Ellbogenmentalität. Sie hat für mich und meine Freundinnen ein Lunchpaket gepackt. Und überhaupt fehlt es uns an nichts. Liebevoll und bestimmt wird die Reisegruppe zusammengehalten und sich ständig erkundigt, ob es den deutschen Gästen auch gut geht. Ich muss lächeln.
Heute denke ich an diese Szene vor der Lateranbasilika. Weil sie eine der wichtigsten Kirchen ist, feiert die katholische Kirche heute ihren Weihetag auf der ganzen Welt. Meine 5 Freundinnen sind am Ende unseres Ausflugs nach Rom begeistert. Denn egal, wie man zu dem Papst oder der katholischen Kirche steht: Die Bereitschaft zu teilen ist und bleibt beeindruckend. Das macht für mich die Verbundenheit in der Kirche weltweit aus. Wenn wir eben nicht gegenseitig die Ellbogen auspacken, sondern miteinander teilen.