Zwischenruf - Pascale Jung:Mount McKinley oder Denali?

Der Mount McKinley in Alaska, der höchste Berg Nordamerikas. Die Ureinwohner Alaskas haben den Berg immer schon Denali genannt, was in der indigenen Sprache „der Hohe“ bedeutet. Der Name spiegelt die kulturelle und spirituelle Bedeutung des Berges für die Ureinwohner wider und war jahrhundertelang tief in ihrer Geschichte und Identität verankert. Seit der Berg 1896, auf Initiative eines Goldgräbers hin, nach dem 25. US-Präsidenten William McKinley benannt wurde, wird um seinen Namen gestritten. William McKinley stammte nicht etwa aus Alaska, sondern aus dem Bundesstaat Ohio. Er setzte nie einen Fuß auf den Boden Alaskas und hat auch sonst keinen Bezug zu dem Land oder den Menschen dort.
2015 wurde der Berg anlässlich einer Alaska Reise von Präsident Obama offiziell in Denali umbenannt. Dies war nicht nur ein symbolischer Akt, sondern auch ein Schritt in Richtung Anerkennung der indigenen Kulturen Alaskas. Es war ein Zeichen des Respekts vor dem Volk, das lange da war, bevor andere kamen und das Land in Besitz nahmen.
Am ersten Tag im Amt verfügte Präsident Trump, dass der 6190 Meter hohe Denali künftig offiziell wieder Mount McKinley heißen, soll.
Die Umbenennung des Denali in Mount McKinley ist ein Lehrstück darüber, wie Sprache Macht ausübt. Wie eng Sprache, Kultur und Macht miteinander verbunden sind, und dass ein Wort darüber entscheiden kann, ob man Respekt hat, oder nicht.