Zwischenruf - Pascale Jung:Namenstag

Warum heiße ich so, wie ich heiße? Was haben sich meine Eltern dabei gedacht? Haben sie mich nach einer berühmten Persönlichkeit genannt, nach einem Familienmitglied oder einfach, weil ihnen der Name gut gefallen hat? Jedenfalls machen sich die meisten Eltern ziemlich viele Gedanken darum, wie sie ihr Kind nennen wollen.
Der Name macht einen Menschen zu etwas Besonderem. Er zeigt mir: Ich bin keine x-beliebige Nummer im Universum. Mein Name gehört fest zu mir, begleitet mich in den meisten Fällen ein Leben lang.
In katholischen Familien hat man früher den Namenstag gefeiert. Der Namenstag wird am Gedenktag des Heiligen gefeiert, dessen Namen man trägt. „Geburtstag feiert jede Kuh“, hieß es, wenn gefragt wurde, warum man denn nur den Namenstag, nicht aber den Geburtstag feierte.
In meiner Familie war der Namenstag auch immer ein besonderer Tag. Meine Oma hat einen Kuchen gebacken, und noch heute gratulieren wir uns und schenken uns ein kleines Geschenk.
Ich finde die Tradition des Namenstags schön. Sie erinnert mich an eine Stelle aus der Bibel, aus dem Buch Jesaja.
Dort steht: „Fürchte Dich nicht, ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir.“ Gott sagt diesen schönen Satz. Gott kennt mich bei meinem Namen, und er kennt alles, was mit diesem Namen verbunden ist. Er kennt meine ganze Geschichte und er geht mit mir durch mein Leben.
Heute haben übrigens alle Namenstag, die Dagmar, Ester, Franz, Johanna und Sophie heißen. Herzlichen Glückwunsch!