Lebenszeichen - Corinna Achtermann:Welt-Erste-Hilfe-Tag

Eigenschutz und Absichern, Notruf absetzen, Situation beurteilen, Sofortmaßnahmen einleiten, Weiterversorgung wenn ein Rettungsdienst da ist.
Das sind wichtige Schritte in der ersten Hilfe. Diese Maßnahmen können im Notfall ein Menschenleben retten.
Heute ist „Welt-Erste-Hilfe-Tag“. Immer am zweiten Samstag im September findet seit dem Jahr 2000, also inzwischen seit 25 Jahren, dieser besondere Aktionstag statt. Ziel dieses Tages ist es, das Bewusstsein der Menschen für die Notwendigkeit der ersten Hilfe zu sensibilisieren und damit auch die Bereitschaft der Menschen weltweit zu fördern und sie zu ermutigen, sich Fähigkeiten in der Ersten Hilfe anzueignen.
Ins Leben gerufen wurde der Tag von der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. In Deutschland wird der Tag vom Deutschen Roten Kreuz organisiert.
Der Welt-Erste-Hilfe-Tag widmet sich jedes Jahr einem anderen Thema. In diesem Jahr steht der Zusammenhang zwischen erster Hilfe und Klimawandel im Mittelpunkt. Das Motto lautet: „Leben retten in einem sich wandelnden Klima“.
Es geht darum, wie extreme Wetterbedingungen und Umweltveränderungen die Vorbereitung auf Notfälle beeinflussen, und wie man am besten darauf reagieren kann.
Ein Thema, dessen Brisanz beim Blick in die Nachrichten der letzten Wochen und Monate kaum von der Hand zu weisen ist. Überschwemmungen in Indien und Pakistan, verheerende Brände in Portugal und Spanien, Starkregen in Italien, Gletschersturz im Wallis. Und das sind nur ein paar Beispiele aus der letzten Zeit.
Überall dort, wo es brenzlig wird, sind Menschen auf andere Menschen angewiesen, die ihnen beistehen und im Notfall Erste-Hilfe leisten.
Auch die Bibel berichtet von dieser Erfahrung in einer der bekanntesten Erzählungen des Neuen Testaments, der Erzählung vom barmherzigen Samariter. Es geht um einen Mann, der von Räubern überfallen und verletzt liegen gelassen wird. Menschen gehen an ihm achtlos vorbei. Nur einer bleibt stehen und hilft ihm.
In der Bibel steht: „Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm; er sah ihn und hatte Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn.“
Der Samariter leistet erste Hilfe an einer Person, die er nicht kennt und an der er nur zufällig vorbeikommt. Er denkt nicht darüber nach, ob er helfen soll oder nicht. Er tut es. Er handelt aus Nächstenliebe. Und Jesus nutzt diese Erzählung, dieses Gleichnis, als Beispiel dafür, wie Menschen handeln sollen und gibt auch den Auftrag es dem Samariter gleich zu tun. Es ist sozusagen eine Anleitung zur Nächstenliebe, die konkret in die Tat umgesetzt wird, indem man Menschen in Not hilft, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Status.
Und dieser Auftrag gilt auch den Menschen heute.
Jede und jeder ist aufgerufen, sich für seine Nächsten einzusetzen, ihnen in einer Notsituation beizustehen. Auf dieser Grundlage verstehen sich auch die christlichen Hilfsdienste wie der Malteser-Hilfsdienst auf katholischer Seite oder die Diakonie auf evangelischer Seite.
Also ist der Welt-Erste-Hilfe-Tag auch aus christlicher Sicht ein wichtiger Aktionstag. Erste Hilfe gehört mit zu den elementarsten Aufgaben einer Christin und eines Christen.
Mein letzter Erste-Hilfe-Kurs liegt bereits mehr als zwei Jahre zurück. Für mich ist der heutige Aktionstag ein guter Anlass, mich darüber zu informieren, wo ein Kurs stattfindet, mich dann anzumelden und so mein Wissen wieder auf Stand zu bringen. Vielleicht kann ich so gemeinsam mit vielen anderen Ersthelferinnen und Ersthelfern die Welt ein kleines Stück besser machen. Und im Zweifelsfall sogar ein Menschenleben retten.