Zwischenruf - Marita Rings-Kleer:Autokorrektur annehmen
Schon wieder habe ich über die sozialen Medien eine Nachricht bekommen, bei der manche Sätze keinen Sinn machen.
Schuld daran ist die Autokorrektur!
Vor Kurzem habe ich mit einer Frau gesprochen, die vor fast zwanzig Jahren mit knapp fünfzig plötzlich Witwe wurde.
Zunächst hatte sie keine Ahnung, wie ihr Leben nun weitergehen könnte.
Doch dann fügte sich ihr Leben ganz neu zusammen.
Sie entdeckte ihre eigenen Begabungen und Fähigkeiten, brachte diese in verschiedenen Gemeinschaften ein und erfuhr nun auf einmal Wertschätzung und Anerkennung für sich selbst.
Ebenso die beiden Kinder, die bis zum Tod des Vaters eher durch ihr Leben stolperten.
Sie lernten nun Verantwortung zu tragen und sind heute mit ihren Familien auf einem guten Weg.
Das Leben dieser Witwe und ihrer Kinder hatte vor Jahren eine Autokorrektur erfahren. Diese konnte sie jedoch zunächst kaum erahnen, geschweige denn sehen.
Aber so wie bei den Texten in den sozialen Medien, lernten sie durch Geduld und aufmerksames Beobachten ihr Leben neu und besser zu lesen.
Im Gespräch sagte die Witwe zu mir: heute geht es mir und uns gut und ich bin sehr zufrieden.
Unsere Alten haben dazu gesagt: „Auch auf krummen Zeilen schreibt Gott gerade.“