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Zwischenruf - Michael Kinnen:Das Wunder von Bern

Das Wunder von Bern - heute wieder?
Ein Kopfhörer liegt auf einem Buch, daneben steht eine Tasse mit Tee oder Kaffee
Datum:
19. Juni 2024
Von:
Michael Kinnen

„Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen. Rahn schießt! Tor! Tor! Tor!“ Die Stimme von Herbert Zimmermann, dem legendären Reporter vom Weltmeisterschaftsendspiel 1954 in Bern kann ich natürlich nicht wirklich nachmachen. Aber jeder und jede hat seine Stimme wohl gleich im Ohr. Das „Wunder von Bern“ liegt nun ziemlich genau 70 Jahre zurück. Ein Fußballspiel zwischen Deutschland und Ungarn. Am Ende wurde die deutsche Mannschaft Weltmeister mit diesem Tor. Es markierte den 3:2-Siegtreffer, nachdem Deutschland zunächst mit 0:2 zurückgelegen hatte und dann das Spiel drehte. - Heute Abend stehen sich Deutsche und Ungarn wieder in einem Fußballspiel gegenüber. Es ist nicht das Endspiel. Es sind andere Spieler, und ob es zu einem Wunder kommen wird - und was das genau dann sein sollte, ist auch noch ungewiss. Sowieso ist es mit den „Wundern“ nicht nur im Fußball so eine Sache. Horst Eckel, einer der Nationalspieler von damals, hat mal auf die Frage, wie das mit dem Wunder zu verstehen sei, gesagt: „Ich glaube an Gott, aber ich glaube auch daran, dass man seinen eigenen Weg im Leben finden muss und dafür eben manchmal hart arbeiten muss. Und ab und zu hilft auch der liebe Gott.“ Vielleicht macht das gerade das Wunder aus: Dass man das tut, was in der eigenen Macht steht – und den Rest mit Vertrauen Gott überlässt. Man muss nicht alles selbst regeln. Aber man kann auch nicht einfach nur drauf warten, dass der liebe Gott das alles für einen regelt. Noch nicht mal der so genannte „Fußballgott“. Ja, so nüchtern sind manchmal Wunder. Und deshalb freue ich mich heute Abend auf das EM-Spiel zwischen Deutschland und Ungarn. Das wird bestimmt - so oder so - ganz wunderbar.

SR 1/2/3 - Zwischenruf:Das Wunder von Bern