Zwischenruf - altfried g. rempe:Dran bleiben (müssen)

Zugegeben: Es fällt ganz schön schwer, immer weiter „dran“ zu bleiben.
Seit März 2022, also kurz nach Putins Überfall auf die Ukraine
beten Menschen im Trierer Dom um Frieden –
immer am 24. – am 24. Februar hatte der aktuelle Krieg ja angefangen.
Welches Chaos hatten die Russen schon angerichtet,
wo sie in den ersten Wochen nur kurz gewütet hatten,
bis sie Gott sei Dank zum Rückzug gezwungen wurden.
Seither greifen sie immer weiter an,
zermürben die Menschen und ihre Lebensgrundlagen.
Immer neue Angriffe
mit immer raffinierteren Waffen und Methoden.
Es fällt schwer, dran zu bleiben am Gebet um Frieden und Gerechtigkeit;
aber was ist das für eine Beschwernis – verglichen mit der Bedrohung,
unter der Familien und Alte und Junge im ganzen Land leben.
Oder mit der Unsicherheit und Angst der vielen Menschen,
die aus dem Land nach Europa gekommen sind und auch zu uns hier:
Ob die Angehörigen zu Hause die letzte Nacht überstanden haben,
ob es bei ihnen Strom und Wasser gibt.
Ob sie selbst endlich ankommen dürfen in einer Umgebung,
die ihnen inzwischen gelegentlich misstrauisch begegnet.
Gerade auch mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine
bleibt unsere Gebetsgruppe dran und lädt auch heute wieder ein:
Zum Gebet für die Menschen, die unter dem Krieg so sehr leiden;
und um Gottes Geist für die, die endlich etwas tun könnten,
damit erst einmal die Waffen schweigen.
Und damit Verhandlungen möglich werden – meinetwegen auch ein Deal,
wenn es dabei nur gerecht zugeht…
Ob Beten hilft, fragen sich viele – oder ob andere Interessen mächtiger sind.
Friedens-fähig und friedens-bereit macht Beten aber jedenfalls –
wenigstens alle, die dabei mitbeten;
sie müssen dranbleiben, auch wenn es manchmal schwerfällt.
Ich bin dabei.