Zwischenruf - Matthias Marx:Ein Gottesdienst für Leib und Seele
Sonntags morgens ein Gottesdienst in Saarbrücken: Messe auf Französisch, besonders zahlreich besucht von Afrikanern, die hier im Saarland leben.
Ich bin da eher aus Zufall hineingeraten – und erlebe, dass der französischsprachige Priester nicht kommen konnte, ein deutscher ist eingesprungen.
So mischt sich das alles – die Musik aber, vor allem Trommeln, begleiten rein französische Gesänge. Alles ist viel lebendiger, ursprünglicher als in Deutschland üblich – nicht nur dass viele Kinder da sind, auch ganz kleine – nein, viele Frauen vor allem beginnen selbstverständlich bei den Gesängen zu tanzen, auch mit Babys auf dem Arm.
Ich finde das faszinierend – ein Gottesdienst für Leib und Seele. Zudem findet Manfred, der Ersatz-Priester, wirklich gute Worte für die Versammlung – und alle haben Verständnis, dass er auf Deutsch predigt.
Und dann kommt es zu einem wahren Höhepunkt: vor der Kommunion ist ein Lied in afrikanischer Sprache vorgesehen, ein Lied aus dem Kongo. Da singen sie „Kimeme ki Zambe Yésu, kokotala massumo…“ und wenn noch eine Steigerung möglich ist an Begeisterung und Hingabe – dann jetzt.
Es ist eben eine Sprache aus dem Heimat-Kontinent, und das ganze Herz singt mit. Ich sitze da mittendrin, total bewegt. Damit wird mein eigenes Beten enorm gefördert. Denn es geht ja nicht um Stimmung, erst recht nicht Stimmungsmache, überhaupt nicht um Effekte und Wirkungen – nein, alles ist echt. Und gar nicht fremd.
Ein prima Beispiel dafür, wie sehr uns andere Kultur, wie sehr uns Weltkirche hilft.