Zwischenruf - Corinna Achtermann:Ein unscheinbarer Stein

Es ist nur ein Stein. Kein Edelstein oder irgendein besonders hübscher Stein. Ein braun grauer Stein, den man so auf irgendwelchen Wegen finden kann.

Für mich und meinen Mann ist es aber viel mehr. Wir verbinden Erinnerungen, besondere Momente damit. Ein Stein, der unserer Tochter zur Taufe geschenkt wurde. Er stammt aus Assisi in Italien. Die Stadt, aus der der heilige Franziskus und die heilige Clara stammen.

Assisi ist für uns eine besondere Stadt. Und auch die Namensgebung unserer Tochter hat mit diesem Ort und seinen Heiligen zu tun. Dass uns gerade diese Stadt und die Geschichte von Franz und Clara viel bedeuten, wusste derjenige, der den Stein schenkte. Er hat ihn eigentlich sich selbst als Erinnerung an eine Reise mitgebracht. Als er aber hörte, auf welchen Namen wir unsere Tochter taufen lassen und welche Rolle Assisi für uns spielt, schenkte er uns seinen Stein.

Dieser kleine, unscheinbare Stein ist für uns so wertvoll, dass wir ihn sogar in einer kleinen Schatulle aufbewahren. Diese Schatulle, in die wir besondere ideelle Geschenke, Erinnerungsstücke, legen, soll später meine Tochter bekommen. In der Hoffnung, dass sie irgendwann erzählt, was es zum Beispiel mit dem kleinen Stein auf sich hat. Dass er ihr zur Taufe geschenkt wurde und eine Verbindung zu ihrem Namen hat.  

Ich finde, es müssen nicht die großen Geschenke sein. Vielmehr bedeuten mir Geschenke etwas bei denen ich merke, dass sich jemand Gedanken gemacht hat. Weil ich dann spüre, derjenige schenkt von Herzen. Denn manchmal sind es gerade die kleinen und unscheinbaren Geschenke, die so viel Bedeutung haben können.