Zwischenruf - Bernhard Marondel:Hoppla-jetzt-komm-ich-Menschen
Das Phänomen ist leider nicht neu. Schon in biblischen Zeiten kennt man sie, die “Hoppla-jetzt-komm-ich-Menschen". Gefühlt aber scheint es mir so, dass gerade in unseren Tagen diese Sorte Mensch stark zugenommen hat.
Es gibt sie in allen Lebensbereichen, Berufen und Altersstufen, unter Schlauen und weniger Schlauen, bei Männlein und Weiblein. Wenn so ein “Hoppla-jetzt-komm-ich-Mensch" kommt, geht man ihm am besten aus dem Weg. Denn sie brauchen sehr viel Platz für sich selbst. Sie füllen den Raum sozusagen mit leistungsunabhängigem Selbstbewusstsein. Anstand, Höflichkeit, Rücksicht und Respekt…oder gar Regeln und Gebote…Nur was für die anderen. Nix für mich! Das scheinen mir die auffälligsten Merkmale dieser Sorte Mensch zu sein.
Mir tun diese Leute wirklich leid, denn sie befinden sich in einem permanenten Wettkampf mit sich selbst und dem Rest der Welt. Auf die Dauer macht das nicht nur sie selbst krank, sondern vergiftet auch die Beziehungen zu anderen Menschen.
Der kluge, alte Papst Johannes der XXIII. soll mal zu sich selbst gesagt haben: “Hänschen, nimm dich nicht so wichtig”. Das wäre als Lebensmotto für die “Hoppla-jetzt-komm-ich-Menschen" schon mal ein guter Anfang. Hilfreiche “Medizin” bei einem wünschenswerten Heilungsprozess wäre: Mehr Gelassenheit und Geduld, eine große Portion Bescheidenheit und Demut sowie Freundlichkeit und Humor. Das schadet übrigens niemandem von uns.
Wer sich auf eine solche „Therapie“ einlässt, der wird sehr schnell erste Erfolge erzielen und echt mehr Lebensqualität genießen dürfen. Ich habe es bei mir selbst ausprobiert. Die angenehme Nebenwirkung: Ich kann sie jetzt besser ertragen diese “Hoppla-jetzt-komm-ich Menschen”.