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Zwischenruf - Christian Schöneberger:Reinemachen

Der Februar lädt zum Reinigen ein – und zwar nicht nur die Wohnung, sondern auch mein Inneres.
Ein Kopfhörer liegt auf einem Buch, daneben steht eine Tasse mit Tee oder Kaffee
Datum:
28. Feb. 2025
Von:
Christian Schöneberger

Morgen ist Samstag. Putztag! Treppe, Gehweg und Rinne werden gefegt. Auto wird gewaschen. Und abends dann ab in die Badewanne. So kenne ich aus meiner Kindheit. Putzen, aufräumen, saubermachen – am Ende der Woche, damit es für die neue Woche wieder gereinigt und sauber ist.
Heute ist der letzte Tag im Februar. Das lateinische Wort für Februar bedeutet „reinigen“. Für die Römer war der Februar der letzte Monat ihres Kalenders, mit dem März begann das neue Jahr. Und bevor was Neues beginnt, war halt reinigen dran. Im Monat Februar wurde das Haus der Römer besonders gereinigt, die Kleider und Utensilien des Alltags besonders gewaschen, die Badehäuser hatten Hochbetrieb. Alles Sauber – bevor das Neue beginnt.
Das gilt auch für Herz und Seele! Auch dort ist manchmal Reinigung angesagt. Und tut gut. Ist für einen kleinen Neustart sinnvoll. Aber mit Schaufel und Besen gelingt das nicht.
Nächste Woche – ab Aschermittwoch – lädt der christliche Kalender dazu ein. Jetzt gilt es noch einmal ausgiebig Fastnacht feiern – dazu ist jetzt die Zeit. Und dann die Einladung: schau in Ruhe auf Dich. Schau auf Dein Herz. „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen beständigen Geist!“ so betet König David in der Bibel. Da hat er wohl recht. Mein Herz ist manchmal mit vielem belastet und beladen.  Da wünsche ich mir manchmal, dass ich aufräume. Vielleicht indem ich still werde, gelassen werde oder mal ein klärendes Gespräch führe. 
Ich verstehe es als Einladung an mich: feiere jetzt – wenn‘s dran ist auch ausgiebig und nimm dir dann Zeit, gelassen auf dich zu schauen! 

SR1/SRkultur/SR3 - Zwischenruf:Reinemachen