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Zwischenruf SR3 - Matthias Marx:Tau von oben

Beim Propheten Jesaja finden sich die Worte zum „Tau von oben“, welche für das Kommen Jesu stehen.
Ein Kopfhörer liegt auf einem Buch, daneben steht eine Tasse mit Tee oder Kaffee
Datum:
21. Dez. 2025
Von:
Matthias Marx

Heute am 4. Advent geht es um Tauwetter: „Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen!“. Das ist wie eine Überschrift zum heutigen letzten Sonntag vor Weihnachten. Das Wort vom ‚Tau von oben‘ steht beim Propheten Jesaja und wurde in der Christenheit zum Bild für das Kommen Jesu.
Wie der Tau sich leicht, geradezu zart am frühen Morgen auf alle Welt legt, so soll unmerklich Gott zur Erde kommen – allerdings ergänzt Jesaja direkt: es soll Gerechtigkeit vom Himmel regnen. So zart das Bild vom Tau, so stark das Bild vom Regen. Es geht um flächendeckende Gerechtigkeit.
Doch dabei bleibt es nicht:  der Prophet gebraucht noch einen weiteren starken Vergleich: „Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, sie lasse Gerechtigkeit sprießen.“  Und das alles sagt Jesaja keineswegs als Bitte, es möge so kommen. Nein, hier spricht Gott selbst durch den Propheten, und alle diese Sätze sind Anordnungen Gottes. Er will, dass es taut, er will, dass es regnet, er will, dass die Erde sich öffnet.
Das Heil kommt zwar von oben, aber es soll trotzdem ganz von unten, aus der Tiefe der Erde kommen. Das hat man schon sehr früh so verstanden, dass der Schoß der Erde sich öffnet, um den Retter auf die Welt zu bringen.
In den Worten des großen Dichters Friedrich Spee:
„Oh Erd, schlag aus, schlag aus, Oh Erd – und Heiland, aus der Erden spring!“
Wer dieses Lied singt, findet sich nicht ab mit der augenblicklichen Situation, sondern leidet an der Wirklichkeit und ruft, ja schreit nach Veränderung. 
Eben nach der Gerechtigkeit für alle, die Jesus bringen will.