Zwischenruf - Marita Rings-Kleer:Was hilft in der dunklen Jahreszeit?
In Grönland ist es jetzt im Winter fast vier Monate richtig dunkel. Die Sonne schafft es von Ende Oktober bis Mitte Februar nicht über den Polarkreis.
Auch bei uns ist es jetzt dunkel, auch drei Monate lang, aber wenigstens können wir ab und zu ein paar sonnige Tage erleben.
Die lange Dunkelheit im hohen Norden ist eine große Belastung für die Menschen, für Körper und Psyche.
Für mich sind die dunklen Wochen auch nicht angenehm und so mancher Zeitgenosse leidet in dieser Zeit unter einer „Winterdepression“.
Aber mehr noch als die Dunkelheit der Jahreszeit legen sich die Dunkelheiten des Lebens nun noch intensiver auf das Gemüt:
Trauer, Schmerzen, Angst, Sorgen aller Art.
Kein Wunder also, dass jetzt im Advent so viele Lichter angezündet werden.
Wir Menschen brauchen einfach Licht, vor allem Sonnenlicht, um gesund zu bleiben.
Ich bin froh, wenn die Dunkelheit draußen heute zu Ende geht, die Sonne sich wendet und es wieder jeden Tag etwas heller wird.
Aber die dunkle Zeit will auch gelebt werden.
Ich setze mir in den dunklen Monaten ganz bewusst helle Punkte: schöne Musik zuhause, Theater-Besuche, vor allem aber viele Gespräche mit anderen Menschen.
Diese Plaudereien sind wie Sonnenstrahlen im Dunkel.
Es tut mir und den anderen einfach gut, es erhellt regelrecht meine Tage.
Die Grönländer haben ja ihre berühmten Polar-Lichter.
Bei uns erstrahlen bald die Lichter an den Weihnachtsbäumen. Ganz wunderbar für unser Gemüt.
Noch wichtiger ist mir das Strahlen eines anderen Menschen. Und das funktioniert ja auch das ganze Jahr hindurch.