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Zwischenruf - Christian Schöneberger:Weiberfastnacht – Fetter Donnerstag….

An Weiberfastnacht stellt Christian Schöneberger die üblichen Machtverhältnisse und Rollenbilder von Männern und Frauen infrage.
Ein Kopfhörer liegt auf einem Buch, daneben steht eine Tasse mit Tee oder Kaffee
Datum:
27. Feb. 2025
Von:
Christian Schöneberger

Achtung, ihr Männer! Heute nicht müde und gedankenverloren starten. Es könnte Eure Lieblingskrawatte kosten! Heute ist Weiberfastnacht. Es werden Krawatten gekürzt, Rathäuser gestürmt – die Straßenfastnacht fängt mit einem Frauenfest an. Frauen übernehmen die Macht – stehen an der Spitze – sind die Chefinnen – jedenfalls für einen Tag! Einen Tag lang wird die bestehende Ordnung auf den Kopf gestellt, das Verhältnis Männer-Frauen umgekehrt. Diesen Brauch gibt es schon seit dem Mittelalter.  Diesen Tag, an dem die Frauen den Haushalt und die Kinder an ihre Männer abgeben und miteinander feiern. Die Idee dahinter: einfach mal typische Herrschaftsstrukturen aufzuheben. Vielleicht sogar, um zu zeigen, dass man diese offiziellen Ordnungen auch in Frage stellen darf. Übrigens hat so eine verkehrte Welt für mich tatsächlich auch was mit Glauben zu tun. Jesus selbst hat gesagt: „Bitte verhaltet euch als Christen nicht wie die üblichen Machtmenschen. Bei euch sollen andere Regeln zählen. Zum Beispiel: wer groß sein will, der soll den anderen dienen und helfen!“  Das Aufheben der Machtstrukturen an Fastnacht erinnert mich jedenfalls daran. Schluss mit der Männerherrschaft. Mit der einseitigen Herrschaft.  Da, wo Männer oder Frauen Macht haben, soll gelten: nutzt sie zum Wohl der Menschen, zum Wohl aller!
Ich wünsche heute jedenfalls den Frauen, den Tag zu genießen und zu feiern, wie es ihnen gefällt. Klar, was die Gleichberechtigung von Frauen und Männern angeht, ist noch einiges zu tun. Doch vielleicht bleibt ja morgen nicht nur ein Kater übrig. Vielleicht nehmen nicht nur die Frauen nach heute mit, dass männerdominierte Machtverhältnisse hinterfragt und abgeschafft gehören. Ich wünsche mir, dass das auch die Männer mit in ihren Alltag nehmen.

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