Zwischenruf - Dr. Christoph Kohl:Wenn Menschen nichts wert sind

In Deutschland leben wir in Frieden. Wir haben eine Demokratie, die nach wie vor funktioniert, und wir leben in einem Rechtsstaat, auf den man sich verlassen kann. Er schützt die Rechte von uns Bürgern.
Das ist beileibe nicht überall so. In vielen Ländern der Erde werden jeden Tag die Würde und die Rechte von Menschen missachtet und verletzt.
Ein prominentes Beispiel: Mariya Lesnikava ist eine der Führungsfiguren der Opposition in Belarus. Sie hat sich bei friedlichen Protesten beteiligt und sich öffentlich eingesetzt für Mitbürger, die willkürlich festgenommen und gefoltert worden sind. 2021 ist sie wegen „versuchter Machtergreifung“ zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Und sie wurde in einer winzigen Einzelzelle ohne jeglichen Außenkontakt eingesperrt.
So werden oppositionelle Gruppen und kritische Bürger ausgeschaltet. Sie werden bedroht, entführt, widerrechtlich verhaftet, gefoltert, ermordet.
Deshalb ist es wichtig, dass es Amnesty International gibt, das immer wieder die Finger in diese Wunden legt. Und es ist gut, dass es auch eine christliche Menschenrechtsorganisation gibt: ACAT, übersetzt: Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter. Wer dabei mitmacht, schreibt auch monatlich zwei Bittbriefe, um sich konkret für Bedrohte und Verfolgte einzusetzen. Darüber hinaus vertraut ACAT aus dem Glauben heraus auch auf die Kraft des Gebets. Auf einem Gebetsblatt werden jeden Monat sieben Fälle von gravierenden Menschenrechtsverletzungen erläutert – mit Fürbitt-Gebeten für die Betroffenen.
Für mich gehört ein derartiges Engagement zum Leben aus dem Glauben dazu: Denn die Menschenrechte ergeben sich direkt aus der Würde und Gottebenbildlichkeit des Menschen. Wenn sie missachtet werden, kann das gerade den Christen nicht egal sein. Und jede Art von Solidarität hilft den Betroffenen – und stärkt unser eigenes Bewusstsein dafür, wie elementar wichtig die Menschenrechte sind.
Näheres zu ACAT finden Sie unter www.acat-deutschland.de