Zwischenruf - Michael Kinnen:Botschaft aus Betlehem

Zwei Monate ist es jetzt her. Da kamen morgens die Nachrichten bei uns an, dass die Terrororganisation Hamas Dörfer in Israel überfallen hat. Ein Massaker mit weit über tausend Toten. Dazu über 200 verschleppte Geiseln. Und die israelischen Militärschläge zur Verteidigung gegen die Raketen der Hamas brachten seitdem dann weitere tausende von Toten. Viele Zivilisten, als menschliche Schutzschilde missbraucht von der Hamas. Der Krieg in Nahost bestimmt unsere Nachrichten. Die Emotionen gehen hoch. Was soll man noch sagen, wo schon so viel gesagt wurde? Von Experten und leider auch solchen, die sich dafür halten. Ich bin kein Experte. Ich bin an Nachrichten interessiert. Und ich möchte auf die hören, die vor Ort leben und es hautnah erleiden müssen, was da passiert. Gerade in diesen Tagen, in denen es auf Weihnachten zugeht – mit der Friedensbotschaft der Engel. Wenn die Christenwelt auf den Stall von Betlehem blickt. Und die aktuelle Nachrichtenwelt auch auf die Gegend rund um Betlehem. Von der Stadt im Westjordanland bis Gaza sind es gut 70 Kilometer; genauso viel etwa nach Tel Aviv. Von Betlehem nach Jerusalem gerade mal knapp zehn. Ich habe Bekannte dort gefragt, was ihre „Botschaft aus Betlehem“ heute ist. In diesen Tag im Advent. In diesen Tagen im Krieg. Was hier heute im Radio mal gesagt werden sollte, inmitten von all den vielen Stimmen, die in Nachrichten und Kommentaren zu hören sind. Der Priester und Poet Stephan Wahl, der in Jerusalem lebt, hat mir geantwortet und geschrieben:
„Die Krippe von Bethlehem bittet seit Jahrhunderten um den Frieden. In diesem Jahr schreit sie danach. Nach allen Seiten.“