Zwischenruf - Christian Schöneberger:Freitag, der 13.
Ich hoffe, Sie haben sich heute aus Ihrem Bett getraut. Sie haben keinen Termin oder Reise abgesagt, weil etwas Schlimmes passieren könnte. Sie haben auch keine Angst, einer schwarzen Katze zu begegnen, weil dann eine Katastrophe folgt. Warum Sie all das tun beziehungsweise nicht tun sollten? Na, heute ist Freitag, der 13. Mit diesem Tag ist der Aberglaube verbunden, dass es ein Tag voller Unglück sein soll. Eine irrationale Furcht scheint Zeitgenossen heute zu befallen! Dabei besagen Statistiken, dass an einem Freitag, dem 13., nicht mehr oder gar größere Unglücke passieren als an einem anderen Datum. Warum auch?
Gut, es gibt Erklärungsversuche für den schlechten Ruf dieses Tages:
Der Freitag gilt bei Christen beispielsweise als Trauertag. Jesus wurde an einem Freitag gekreuzigt. Es war ein Freitag, an dem Adam und Eva aus dem Garten Eden vertrieben wurden, nachdem sie die verbotene Frucht gegessen hatten. Die Zahl 13 gilt in einigen Kulturen als schlechtes Omen, schon lange. Die Zahl 12 ist die Zahl der Vollkommenheit, die darauffolgende 13 bringt auf seltsame Weise alles „in Unordnung “. 12 Menschen sitzen beim letzten Abendmahl von Jesus. Erst Judas als 13. bringt das Unglück.
Bei aller Suche nach Ursprüngen und Erklärungen, für mich ist es Aberglaube: Freitag, der dreizehnte, ein Unglückstag!??
Für mich ist klar: wir stehen auch heute unter Gottes Schutz – wie jeden Tag. Ich steigere mich nicht in die Idee hinein, es muss heute etwas Schlimmes passieren. Ich versuche auch heute zu entdecken, dass die Welt, in der wir leben, voller guter Zeichen und Wunder ist. Die zu sehen und wahrzunehmen, das lohnt sich – gerade an einem Freitag, dem dreizehnten!