Zwischenruf - Altfried G. Rempe:Krippen-Kreuz für Tod und Leben

An der Wand hinter meinem Schreibtisch hängt ein Krippen-Kreuz;
aus Holz, schlicht geschnitten,
mit einer leichten Abwärts-Bewegung an den beiden Armen;
an den Enden rechts und links und am Fuß unten eine Erinnerung an die Nägel,
mit denen da einer angenagelt war.
Das Holz ist mindestens zum dritten Mal verwendet und wiederverwendet –
auch schon deswegen also ein sehr nachhaltiges Kreuz.
Zwischendurch war es mal Teil einer Weihnachtskrippe…
Ursprünglich hat es im Bergbau unter Tage das Gestein gestützt,
unter dem die Bergleute die Kohle weggebaggert haben.
Die Hölzer haben die Kumpels dann rausgeholt und über Tage meist verfeuert
– manchmal aber auch verbaut.
In meiner Heimatgemeinde im Ruhrgebiet etwa
im Stall einer riesigen Krippenlandschaft, echt sehenswert.
Bei einer Renovierung gab es einen neuen Stall;
und das Holz von Dach und Wänden haben sie nochmal weiter gebraucht:
Daraus haben findige Heimwerker und andere Profis
eben Kreuze gemacht – eins davon ist das in meinem Arbeitszimmer.
Ein leeres Kreuz, ohne den Gekreuzigten. Das mir sagt:
Jesus ist da ermordet worden –
aber er ist durch den Tod hindurch in das neue Leben gegangen;
und lebt für die Menschen – auch für dich und mich.
Das Krippenkreuz als ehemaliges Teil einer Krippe
verbindet Tod und Auferstehung
nochmal handgreiflich mit dem Kind Jesus,
dessen Geburt unter widrigen Umständen
die Christenheit an Weihnachten gefeiert hat.
Und noch mehr: Unter Tage hat es Menschen geschützt –
verbindet also auch menschliche Arbeitswelt mit Leben Tod und Auferstehung.
Das glauben und hoffen Christenmenschen:
dass das ganze Leben und eigentlich die ganze Welt gut aufgehoben ist
in Gottes liebevoller Hand – auch unter dem Zeichen des Kreuzes.