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Zwischenruf - Pascale Jung:Spirituelle Arroganz

Das Gefühl, Teil einer überlegenen Gruppe zu sein, nennt man “Spirituelle Arroganz”.
Ein Kopfhörer liegt auf einem Buch, daneben steht eine Tasse mit Tee oder Kaffee
Datum:
20. Mai 2024
Von:
Pascale Jung

Mit der größten Expeditionsarmee des 16. Jahrhunderts landet der Spanier Hernando de Soto 1539 in Tampa Bay an der Westküste Floridas. Er hofft auf unermessliche Goldfunde. Doch das Land war nicht voller Gold, sondern vor allem sumpfig, voller Moskitos und extrem schwül. De Soto findet keine Schätze, sondern nur den Tod in dem fremden Land.

Hernando de Soto hinterlässt bei seinem Marsch nach Norden eine Schneise der Gewalt und der Zerstörung. Oft lässt de Soto die Dörfer niederbrennen oder setzt als Abschiedszeichen ein christliches Kreuz auf die heiligen Stätten der indigenen Bevölkerung.

Ein christliches Zeichen über so viel Gewalt! Mich macht das immer sprachlos, wenn ich so etwas sehe oder höre, und es beschämt mich, dass für die Kirchen die christliche Lehre von der Gleichheit aller Menschen allzu lange nicht für Schwarze und indigene Menschen gegolten hat. Die Anglikanische Kirche nennt diese Haltung „Spirituelle Arroganz“, das Gefühl, Teil einer überlegenen Gruppe zu sein.

Auch heute begegnet mir diese Haltung in anderer Form immer wieder.

Ich glaube an einen Gott, der das Leben will, der die Liebe ist und das Erbarmen - und das geht nicht zusammen mit Arroganz!

SR 1/2/3 - Zwischenruf:Spirituelle Arroganz